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Probleme in der Arbeitswelt – Die Sicht der Beschäftigten

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Betriebliche Gesundheitsförderung

In diesem Blogbeitrag möchten wir einige der aktuellen Probleme in der heutigen Arbeitswelt, mit denen Mitarbeiter: innen jeder Branche sich konfrontiert sehen, identifizieren und genauer darauf eingehen. Dabei möchten wir auch erklären, wie diese Probleme unser Konzept beeinflusst haben und nach welchen entsprechenden Lösungsansätzen wir gesucht haben.

Das wohl greifbarste und messbarste Problem der heutigen Arbeitswelt ist die rasante Zunahme der physischen und psychischen Beschwerden. Im Jahr 2019 haben Muskel- und Skelett-Erkrankungen den ersten und psychische Erkrankungen den zweiten Platz in der Rangliste der häufigsten Krankheitsarten im Fehlzeitengeschehen belegt – wobei die psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren stark aufgeholt haben (Meyer, Wiegand & Schenkel, 2020). Um es vereinfacht auszudrücken: Die großen Bedrohungen der Arbeitswelt heißen Rückenschmerzen und Burnout. Auch wenn es nicht sofort zur Krankmeldung führt, haben wir sicherlich alle schon mal Bekanntschaft mit den Vorboten dieser „Bedrohungen“ gemacht: Ein verspannter Nacken, ein dumpfes Schmerzgefühl im unteren Rücken, ein Zwicken im Knie oder Stress durch irgendwelche Unannehmlichkeiten im Arbeitsalltag. Ob diese Beschwerden nun zum Alltag gehören oder sich nur gelegentlich melden – wir sollten sie ernst nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen, um diese Probleme nachhaltig zu beseitigen. Mit unserem Konzept möchten wir gleich beide Faktoren angehen, die physischen und psychischen Beschwerden. Das Gefühl von Stress lässt sich nur selten durch langes Grübeln über den auslösenden Stressfaktor beseitigen. Oft muss man kurz Abstand nehmen, auf andere Gedanken kommen und das Problem anschließend mit einem kühlen Kopf angehen. Es nicht immer leicht, die Gedanken loszulassen. Hier kann eine ganz einfache Maßnahme Wunder wirken: Bewegung! Durch unser Kurskonzept verlässt man kurz den Schreibtisch oder die Werkstatt und kommt bei lockeren Beweglichkeitsübungen mit den Teamkollegen mal wieder auf ganz andere Gedanken. So wird nicht nur dem Stress entgegengewirkt, sondern können durch gezielte Gegenbewegungen zum Alltag auch die körperlichen Beschwerden an der Ursache bekämpft werden. Danach geht es dann wieder mit neuer Energie an die Arbeit – und vielleicht fallen einem ja plötzlich Dinge ein, die einem der Stress ansonsten verwehrt hätte.

Nun könnte manch einer entgegnen „Bewegung ist ja schön und gut, doch wie soll ich das zeitlich hinbekommen?“. Und hier wird auch schon ein weiteres Problem der Arbeitswelt deutlich: Steigender Arbeitsdruck und fehlende Belastbarkeit. Die alltäglichen Herausforderungen sind oft anspruchsvoll und erfordern vor allem eines – viel Zeit. Durch die fehlende Zeit müssen andere Dinge, die sonst für einen Ausgleich sorgen könnten, hinten anstehen und in der Folge sinkt die Belastbarkeit. Auch wir wissen, dass Zeit ein wertvolles Gut ist und deshalb haben wir unser Konzept so zeiteffizient wie möglich gestaltet. Bei unserem Beweglichkeitstraining muss man sich nicht erst umziehen, aufwärmen oder nach dem Training duschen, weil man zu stark ins Schwitzen gerät. Unser Training nimmt tatsächlich nur eine halbe Stunde in Anspruch – danach kann es direkt wieder an die Arbeit gehen. Auch wenn die halbe Stunde auf den ersten Blick nur Zeit frisst, verschafft sie einem auf lange Sicht mehr Zeit. Es klingt zwar paradox, aber durch den Ausgleich kann die Produktivität in dem Maße erhöht werden, dass man die Arbeit, die man im gestressten oder trägen Zustand in zwei Stunden erledigt hätte, plötzlich in einer Stunde schafft.

Durch die Zeitknappheit kommt auch gleich ein weiteres, leider weit verbreitetes Problem zustande: Fehlende Work-Life-Balance. So viele Dinge stehen nach der Arbeit noch auf der Agenda: Haushalt, Sport und etliche andere Erledigungen. Dabei will man doch eigentlich nur etwas Zeit mit der Familie oder den Freunden verbringen. Da unsere Zeit begrenzt ist, müssen manche Punkte auf der Agenda zwangsläufig gestrichen werden. Häufig ist hier leider der Sport bzw. die Gesundheit betroffen. Allerdings kann einen diese Entscheidung schnell einholen, wenn die mangelnde Gesundheit das Leben einschränkt und die Lebensqualität mindert. Warum also nicht diesen Punkt der Agenda direkt auf der Arbeit abhaken? So hat man danach genug Zeit, sich den anderen Dingen zu widmen.

Gesundheit ist ein solch entscheidender Faktor und beeinflusst unsere Lebensqualität maßgeblich. Und zwar nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische Gesundheit. Trotzdem muss die Pflege der Gesundheit durch die Hektik des Alltags oft hinten anstehen. Was das zur Folge hat, zeigen uns die aktuellen Trends im Fehlzeitengeschehen. Unser Ziel ist es, die Arbeit zu einer Quelle für Gesundheit und nicht von Krankheit zu machen.

Quelle: 

Meyer, M., Wiegand, S., & Schenkel, A. (2020). Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2019. In B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose & M. Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2020. Gerechtigkeit und Gesundheit (S. 365- 444). Berlin: Springer

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